Wie Blockchain bei der Erforschung eines Heilmittels gegen Covid-19 beitragen kann

Die Digitalisierung bekommt durch die Corona-Pandemie einen weiteren Schub. Mit innovativer Technik versuchen Forscher, Medikamente für die Heilung von Covid-19 zu finden. Dabei kommt auch die Blockchain-Technologie nicht zu kurz.

Das von der Stanford University entwickelte Volunteer-Computing-Projekt Folding@home forscht derzeit nach einem Heilmittel gegen das Coronavirus – mithilfe der geballten Kraft der Rechenleistung zahlreicher Krypto-Miner. Das Ziel: Das Projekt simuliert für verschiedene Krankheiten die Proteinfaltung, um die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen. Darunter auch für Covid-19.

Als das Coronavirus am Anfang des Jahres ausbrach, brauchte Folding@home mehr Rechenleistung denn je. Die Blockchain-Community hat sich an dem Projekt beteiligt und ihre Rechner zur Verfügung gestellt. Das Projekt besaß anschließend eine Rechenleistung von 470 Petaflops – das ist höher ist als die beiden rechenstärksten Supercomputer der Welt. Ohne diese Rechenleistung würde die Simulation der Proteinfaltung und damit die Entwicklung neuer Medikamente um mehrere Jahrhunderte länger dauern.

Mehr Covid-19-Testkapazitäten dank Blockchain

Erst vor wenigen Wochen gab auch das Rostocker Life-Science-Unternehmen Centogene und das Kölner Start-up Ubirch bekannt, gemeinsam eine schnell verfügbare und sichere Lösung für den Kampf gegen die Folgen des Coronavirus zu entwickeln.

Das Konzept: Corona-Testergebnisse sollen von Centogene und dem Ubirch-Prozess in der Blockchain gespeichert werden. Daraufhin sollen Menschen ein Covid-19-Status-Zertifikat ausgestellt bekommen, das sie in unterschiedliche Situationen vorzeigen können: Zum Beispiel in der Schule, bei der Arbeit oder im Flughafen. So soll ermöglicht werden, dass Menschen schneller zum normalen Leben zurückkehren können. Außerdem können mit der IT-Lösung mehr Testkapazitäten zur Verfügung gestellt sowie der Preis halbiert werden.

Nach eigenen Angaben des Unternehmens steht das Ergebnis der Coronatests im Centogene-Labor innerhalb vier Stunden fest, welches anschließend ins Blockchain-Portal hochgeladen wird. Der Nutzer bekommt daraufhin eine E-Mail mit dem Testergebnis.

Blockchain bietet Potenzial für das Gesundheitswesen

Generell hat die Blockchain große Chancen, sich im Gesundheitswesen zu etablieren. Mehrere Start-ups nutzen die Technologie zum Beispiel, um medizinische Daten dezentral zusammenzubringen, zu speichern und für alle Beteiligten verfügbar zu machen.

Die Blockchain könnte auch die Qualität von Medikamenten besser kontrollieren. Sie könnte die gesamte Produktionskette von der Produktion der Arzneimittel, über den Transportweg bis zur Lieferung an Apotheken oder Praxen transparent machen und überwachen.

Dieses Prinzip könnte etwa die Verlustrate von Organspenden reduzieren. Wird etwa ein Organ falsch gelagert, wird das in der Blockchain klar ersichtlich. Pharmaunternehmen könnten QR-Codes auf Blockchain-Basis auf Medikamente anbringen, so dass Apotheker und Patienten ein Produkt auf ihre Echtheit prüfen können.

Diese Beispiele zeigen, dass die Integration von Blockchain auch im Kampf gegen das Coronavirus von großem Nutzen sein kann.